Kopfzeile

Sprunglinks

Inhalt

Gebäude

In Malters gibt es viele historische Gebäude mit besonderem Charme. In der Bildergalerie ist eine Auswahl davon ersichtlich.
<b>Geschichte</b>

1895 erwarb Ferdinand Steiner, Mitinhaber des bekannten, gleichnamigen Mühlebetriebes, von der Muoshofmatte nördlich der Bahnlinie rund 52 Aren Land und baute darauf die Villa All'Aria. Der im klassizistischen Stil erstellte, feudale Bau, dessen Fassaden von Sgraffito-Bauteilen mit familien- und berufsbezogenen Motiven durchsetzt sind, diente ihm und seiner Familie als Wohnhaus. Durch Landzukauf konnte das Grundstück vergrössert werden und um das Haus entstand im Laufe der Zeit ein viele Baum- und Straucharten umfassender, parkählicher Garten.
Nach dem Tod von alt Nationalrat F. Steiner ging die Villa All'Aria 1931 an seine Ehefrau und seine Tochter Annemarie über. 1937 erwarb Annemarie Stocker-Steiner die Liegenschaft zu Alleineigentum. Da sie mit ihrem als Augenarzt tätigen Ehegatten in die USA zog, wurde die Villa später vermietet und von den Eheleuten jeweils bei Ferienaufenthalten bewohnt.
Am 6. September 1972 schenkte Annemarie Stocker-Steiner die Liegenschaft All'Aria der Einwohnergemeinde Malters, wobei sie für sich und ihren Ehegatten bis zu ihrem Ableben die Nutzniessung vorbehielt. Laut Schenkungsvertrag sollen Gebäude und Garten erhalten bleiben und der Bevölkerung von Malters einen Ort der Ruhe und Erholung für alle Zeiten bilden. Nach dem Ableben von Annemarie Stocker-Steiner, die 1986 im 90. Lebensjahr von den Beschwerden ihres Alters erlöst wurde, ging die Nutzung vollumfänglich and die Gemeinde Malters über.

<b>Nutzung</b>

Die Schenkung des All'Aria-Areals ermöglichte es, 1986 bis 1988 auf der nördlich angrenzenden Liegenschaft Bodenmatt das neue Alterswohnheim zu erstellen. Der Garten der Villa wurde mit der Heimeröffnung 1988 öffentlich zugänglich gemacht und dient heute den Pensionären des Alterswohnheimes sowie der ganzen Bevölkerung als Park. Die Villa selber wird seit 1988 von der gemeindeeigenen Musikschule für die Erteilung von Instrumentalunterricht genutzt. Im Mai 1992 haben die Malterser Stimmberechtigten einen Kredit von 1.4 Mio. Franken für eine gründliche innere und äussere Renovation der Villa All'Aria gutgeheissen. Seit Abschluss der Renovationsarbeiten bildet sie mit nunmehr ingesamt acht Unterrichtsräumen das Musikschulzentrum von Malters. Zudem dient sie dem Hauswart des Alterswohnheimes als Wohnung. Die beiden repräsentativen, südseitigen Räume im Erdgeschoss sowie der Gruppenraum im Dachgeschoss stehen während der unterrichtsfreien Zeit der gesamten Bevölkerung, insbesondere den Vereinen, für Sitzungen oder kulturelle Zwecke zur Verfügung. Am 20. April 1993 hat das kantonale Erziehungs- und Kulturdepartement - gestützt auf das Gesetz über den Schutz der Kulturdenkmäler - die Villa All'Aria mit zugehörigem Garten unter Schutz gestellt und die Eintragung in das kantonale Denkmalverzeichnis angeordnet.
Seit 1999 werden ebenfalls die Ziviltrauungen in den schönen Räumlichkeiten vorgenommen. Die Villa sowie der Park bieten das ideale Ambiente für diesen Anlass. Das von der Steiner Energie umgebaute Gebäude wurde früher als Stierenstall genutzt. Noch heute steht im Malterser Oberdorf, an der Kreuzung der Kropfgasse mit der Martinsgasse die alte Dorfwaschhütte, als Zeuge einer vergangenen Epoche.

In unserer Zeit stellt die Wäsche einer Haushaltung keine grossen Probleme mehr. Beinahe jede Familie oder doch jedes Haus verfügt über eine vollautomatische Waschmaschine. In alten Zeiten, ja bis weit ins 20. Jahrhundert hinein, wurde in den meisten Haushaltungen nur zwei- bis viermal im Jahr gewaschen, und diese Arbeit dauerte meist mehrere Tage. Auf fast allen Bauernhöfe gab es, wenn möglich in der Nähe eines Wassergrabens, ein sogenanntes "Wöschloch". Das war eine Hütte, vielfach mit einer offenen Vorderseite, unter deren Dach eine steinerne Feuerungsanlage, ein "Feuerloch" stand. Dort wurde die grosse Wäsche abgewickelrt, wobei unter den drei bis vier Waschfrauen die Dorfneuigkeiten ausgetauscht wurden. In den Dörfern regte sich begreiflicherweise auch der Wunsch nach einem gemeinsamen "Wöschloch". Deshalb beschliss am 17. August 1774 die Dorfzwingsgemeinde "zur sicherung des feurs und comlichkeit" eine gemauerte, mit einem Ziegeldach versehene Waschhütte zum Gebrauch für die Dorfbewohner zu bauen. Der Landvogt M. Hartmann gab zu diesem Zwingsbeschluss seine Einwilligung: "Gegenwärtige verkomnus habe als recht und billich hiemit zu kreften erkennt und selber nachzuleben empfohlen".

Für eine Wäsche von zwei Tagen Dauer zahlten die Zwingsgenossen eine Miete von vier Schilling, Nichtzwingsbürger fünf Schilling. 1833 wurden ein Gusskessi und drei Standen in verschiedener Grösse angeschafft. Der Benutzungstarif erhöhte sich dadurch auf 15 bzw. 18 Schilling.

1855 besteht das Inventar aus 3 grossen Standen, 5 Waschzubern, 1 Badzuber, 2 Melchtern, 2 Göhnen, 2 Waschböcken, 1 langen Stuhl und 2 Eisenkessi. Der Wert aller dieser Gegenstände wird mit Fr. 38.-- angegeben.

Um 1870 herum ist das Bedürfnis nach einer Gemdewaschhütte nicht mehr gross. Es wurden immer mehr private Wascheinrichtungen angeschafft. Deshalb wurde die Waschhütte 1873 an Mether Bächler als Metzgerei verpachtet. Dieser Pachtvertrag wurde 1883 für vier Jahre erneuert. Der Pachtzins belief sich auf Fr. 150.-- pro Jahr. Auf Verlangen von Amtstierarzt Johann Renggli mussten 1888 an dem Gebäude, das als Metzg-, Wurst- und Verkaufslokal diente, verschiedene Verbesserungen vorgenommen werden, weshalb der Pachtzins für Metzger Bächler sich ab 1890 auf Fr. 250.-- erhöhte.

An der öffentlichen Steigerung vom 27. Februar 1902, als der Dorfzwing die Waschhütte und eine Anzahl Landparzellen versteigern leiss, kaufte Metzger Bächler die Hütte samt Umgelände für Fr. 7000.--. Damit wurde der Dorfzwind wieder von einem seiner Sorgenkinder erlöst. Wann das Hotel Kreuz entstanden ist, liegt im Dunkel der Geschichte verborgen. Doch steht fest, dass es die älteste Gaststätte von Malters ist. Erstmals wird es im Jahre 1350 im Zinsrodel des Gotteshauses zu Luzern mit folgender Eintragung indirekt urkundlich erwähnt: "Franz Lang ab sinem Huushofstatt, krut und baumgarten, badstuben, ist unden im dorf bim wissen Krütz."

1387 wird die Gaststätte wieder erwähnt. In einer Urkunde vom 15. April, in der 17 Bürder aus Malters im Namen der Amtsgenossen sich von den hudert Pfund jährlicher Steuern, vom übrigen Futterhaber und einem jährlichen zu entrichtenden Huhn loskaufen, steht unter den 17 Ausgeschossenen von Malters als letzter: Wernher, des wirtz zum wissen Krütz". Das Kreuz erscheint auch 1651 in der Abrechnung des Landvogtes Josef Amrhyn in den Umgeldeinnahmen: "Von dem wirth bei dem weissen Kreuz von 46 seumen wein 19 gulden 6 schiling 4 angster". Im Jahre 1682 ist das Kreuzwirtshaus auch im Jahrzeitbuch von Malters nachgewiesen: "Es ist zu wissen, dass der ersam und bescheyden mann Balthasar Bannwart, der gastgeber im weissen Kreuz ist."

Interessante Einblicke in die Geschichte des Hotels Kreuz gewähren auch die Kaufs- und Gültprotokolle im Gemeindearchiv Malters. So lesen wir unterm 18. März 1706:
"Jost Martey Bannwart lost würthigen sein Würtschaft zum Wisen Krütz genampt mit samt dem krudt und baumgarten, und ein stückh waldt im Sitenbärg und das zwingrächt einkuo uff den schachen zuo thriben und mit sampt Allem husrath was der zuo ghöret mit allen rechten und gerächtigkeiten ihm kilchgang und im dorff Malters gelägen und der husrath wie volget allso Erstlich 10 aufgerüstten gast beth drey kupffer häffen und 4 Ehrne Häffen und 4 brath pfannen und Sonsten pfannen und 2 Rost ein brath Spiess ein Milch kesselj 2 dreifuos und der glichen gschirr in der kuchey und zeinig gschirr 40 gros bladten und 60 kleine blätheli und zeinig däller und mäslig kannen und halbmäslig kannen und holtz bühesein giesfas und handt beckhey und 9 disch und allenthalb stüöl genug und gewicht und mas im Käller was derglichen sachen zuo der würtschafft gehöret im Dorff Malters gelägen. Jahus und baum und krut gardten stost an die landstras und an des Meister Hans Stadlers krudtgardten An Meister Lux Banwart Madten die ihnen Mettlen genampt und an kilchgass gägen der Emmen usen.
Durch die Ehrsamen und bescheden UnderVogt Hans schmidli und Wacht Meister Niclaus schurtenbärger gewürdiget das zuo samen Umb 3200 gl der zeidt wohll wärt zuo sein geschatzet worden ist.
Geschehen den 18 tag Metzen Anno 1706 Jahrs." Das Hotel "Klösterli" wurde als "Wirtshaus zum Closter" 1614 erstmals erwähnt. Zeitweise wurde es auch "Wirtshaus zum roten Löwen" genannt. Bis zum Jahre 1599 gab es in Malters nur eine Ehehaftenwirtschaft, das Hotel Kreuz. Weil aber die Obrigkeit zu Luzern der Meinung war, "dass eine gemeinde und andere fürreisende mit einem wirt nit mögen wohl versehen sein, so soll das Haus zur Tannen daselbs zu Malters auf der gerechtigkeit einer taverne verbleiben und dafür gehalten werden". Das Haus "zur Tanne" soll auf der obern Luegeten gestanden haben. Nach seiner Schliessung wurden die Tavernenrechte auf das Klösterli übertragen. So ist also das Haus "zum roten Löwen" oder "zum Klösterli" die Nachfolgerin der Wirtschaft "zur Tanne". Altes Bauernhaus Rothen